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Geschichte

Geschichte
Taubenreduktion
Wie die Wiener Tauben "weniger" wurden:
Krähen und Dachbodenausbauten

Mitte der 1990er-Jahre wurde der Taubenbestand in Wien auf zumindest 500.000 Tiere geschätzt, bei 1,2 Millionen Einwohnern. Heute belaufen sich offizielle Schätzungen auf 150.000 Tauben bei 1,9 Millionen Wienern.
Was den Rückgang des Taubenbestandes verursacht hat:
Die Zahl von Imbisskiosken, Bäckerei-Ketten und Fast Food-Anbietern ist in den letzten 2 Jahrzehnten rasant angestiegen und damit auch die Speisereste, die Gehsteige, Straßenränder, Haltestellen, Plätze und Parks "verzieren". Futter für Tauben gäbe es also genug, wenn auch nicht das gesündeste.

Reduziert wurde die Zahl der Stadttauben in erster Linie durch den Wegfall von Nistplätzen: der "Dachbodenausbau" ist ab den 1990ern regelrecht in Mode gekommen, und wo einst die "wilden" Tauben brüteten logieren jetzt Terrassenwohnungs-Mieter und Maisonetten-Besitzer.

Darüber hinaus wurden viele Lichthöfe in den Gründerzeitvierteln mit Vergitterungen für Tauben unzugänglich gemacht – und dort, wo sie noch nisten können, machen andere Vögel auf sie Jagd. Nein, gemeint sind nicht die Turmfalken – für sie sind Tauben viel zu groß, sie passen nicht in ihr Beute-Schema.

Die Raben- und die Nebelkrähe haben ebenfalls seit den 1990ern die Stadt von den Außenbezirken her erobert und ernähren sich und ihren Nachwuchs mit den Gelegen und Jungen von Stadttauben. Gezielt und mit Intelligenz suchen sie mögliche Brutplätze ab und beobachten, wo Elterntiere zufliegen. (Text Andrea Dee)

Fotos: © Stadttaubengruppe Wien & Umgebung
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